NS-Zwangsarbeit Wetzlar, 09.10.2014

Wir sind viel gefahren, um die vielen Unorte im Norden (Hamburg, Ravensbrück) und Süden (Dachau, Nürnberg), Osten (Berlin) und Westen (Ordensburg Vogelsang/ Eifel, Amsterdam) aufzusuchen. Und erst jetzt fällt mir ein, dass ich keine 5 Gehminuten von meinem Wetzlarer Stützpunkt entfernt einen Unort vor der Nase habe.

Zugegeben versteckt und kaum als solcher zu identifizieren.

Hinter einer ganz unscheinbaren grünen Doppeltür öffnet sich eine Welt, die so ganz anders ist - oder schließt sich hinter dem, der heute als Besucher hier her kommt (je nach Perspektive).

Es ist kalt und nass und dunkel und heute leer.

Hier befanden sich kriegsnotwendige Produktionsstätten.

Nach 1944 verlagerte man die Produktionen an Orte, die nicht so leicht von den Alliierten angegriffen werden konnten. In Wetzlar waren es Stollen. Mit der Außenwelt nur durch diese Doppeltür und eine weitere Tür verbunden. Hier wurden optische Instrumente für Kriegsgeräte von ausländischen Zwangsarbeitern produziert.

Wie lange hätte unsere verwöhnte Generation es an einem solchen Unort ausgehalten?

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